Das Gutshaus wurde 1842 durch den Architekten Thormann im Auftrag der Familie von Maltzan im Tudorstil errichtet. Der Tudorstil stellt die letzte Periode des gotischen Stils im Übergang zur Renaissance dar. Es enthält verspielte Applikationen der Renaissance und Abwehrelemente zum Schutz vor äußeren Angriffen aus der Gotik. Das Gebäude besaß 12 Türme, auf einem lebte bis 2004 die Storchenfamilie. Es ist achteckig und enthält einen Lichthof mit einer doppelten Glaskuppel in der Hausmitte. Die Luft zwischen den beiden Gläsern der Kuppel diente der Wärmedämmung. Es gab keine typischen Dachrinnen, sondern von unten nicht sichtbare Holzrinnen im Dach. Diese fingen das Wasser auf und es wurde zum weiteren Gebrauch ins Haus abgeleitet.

Die Kamine der Herrschaftsstube wurden vom Flur aus beheizt, so dass es innerhalb der Stuben sauber blieb. Die herrschaftlichen Räume enthielten zum Teil wunderschöne Holzvertäfelungen. Auch gab es ein Deutsches Zimmer, hier war im Parkett ein Eisernes Kreuz eingearbeitet.

Im Keller befindet sich ein perfektes Entwässerungssystem zur Vermeidung von Wasserschäden. Ein Raum im Keller war konsequent verschlossen: der Weinkeller :)

Hier erfahren Sie mehr zur Geschichte des Gutshauses.

Das Inspektorenhaus wurde 1847 errichtet. Hier befanden sich neben der Wohnung des Gutsverwalters auch eine Käserei, Räucherei und Fleischerei - alles was zur Versorgung der Bewohner des Gutes benötigt wurde

Die Kutschenremise wurde 1849 erbaut. An der vorderen Giebelseite sind besondere gestalterische Elemente angebracht, wodurch das Gebäude eine außergewöhnliche Eleganz erhält. Das Dachgeschoss ist als Fachwerk ausgebildet und stark gegliedert. Hier befanden sich früher die Reitpferde der Herrschaft, die Kutschen und eine Kornmühle. Zu DDR-Zeiten diente es ausschließlich als Kornspeicher, Maschinenlager und Werkstatt der LPG.

 

 

Es waren die herrschaftlichen Kühlschränke des 18. bzw. 19. Jahrhunderts. Und sind heute wieder, vorausgesetzt der Platz und das nötige Kleingeld sind vorhanden, als ökologische Alternative im Trend.

Im Zuge der Errichtung der Gutsanlage in 17166 Großen Luckow entstand vermutlich der Eiskeller um 1842. Die gesamte Gutsanlage zeichnete sich bereits zu dieser Zeit durch ein sehr fortschrittliches Bewirtschaftungskonzept, das weit über das damals bekannte Maß hinaus ging, aus. Es erinnert an unsere heutigen Anforderungen an das ökologische Bauen, wie die Verwendung einheimischer bzw. nachwachsender Rohstoffe und ökologische Methoden. Dieses ökologische Konzept beinhaltet auch den Eiskeller.

Der Eiskeller sicherte den Erhalt verderblicher Lebensmittel. Das dazu erforderliche Eis wurde einfach aus dem wenige Meter entfernten Schlossteich geschnitten und eingestapelt.

Eine komplette Beschattung durch Bepflanzung, die Tiefe des Kellers sowie ein Schleusensystem im Eingang sorgten für eine lange Standzeit des Eises. Tauwasser wurde durch den vorhandenen Lehmboden aufgenommen, die notwendige Luftzirkulation wurde durch ein zweischaliges Mauerwerk einschließlich Lüftungsöffnungen gesichert.

 

In früheren Zeiten war das Gutshaus in Großen Luckow von einem riesigen Landschaftspark mit Wäldern und kleinen Brücken, die über den Bach führten, umgeben.

Heute umfasst das Gelände, welches durch den Verein betreut wird, sechs Hektar Wald und Wiesen mit sehr alten Bäumen - Plantanen, Rotbuchen, Hainbuchen, Eichen, Kastanien und Linden. Auf den Wiesen wachsen zahlreiche Kräuter.

Die Gutsanlage Großen Luckow befindet sich im Dorf Großen Luckow, gelegen nahe der Stadt Teterow und dem Malchiner See, an der Grenze zwischen Mecklenburgischer Schweiz und Mecklenburgischer Seenplatte.

Die Reise mit Start in Berlin-Pankow verläuft über ca. 170 km nach Norden und dauert etwa 1 1/2 Stunden.

Am Ende der Fahrt taucht der Besucher ein in eine Welt unberührter Natur und geschichtsträchtiger Gebäude - einer Zeitreise gleich.